20.12.2012

Szenen einer Ehe.

Es ist halb zehn. Ich schlafe noch. Es ist nicht so, dass ich das ständig täte, obwohl ich könnte - heute habe ich es mir einfach gegönnt, den Wecker abends nicht zu stellen. Ich schlafe also. Plötzlich klingelt mein Haustelefon, es liegt auf dem Schreibtisch und der Ton ist schrecklich schrill und es klingelt und ich komme überhaupt nicht klar und es ist mir auch viel zu anstrengend, jetzt aufzustehen und ranzugehen. Noch drei Mal klingeln, durchhalten, dann hört es schon auf. Tut es auch. Aber wer war das? Was, wenn es etwas Wichtiges oder Schlimmes war? Ich schalte mein Handy ein, denn nachts kommt es bei mir nur im Flugmodus auf den Nachttisch. Ein Anruf in Abwesenheit: Schwester. Zwei Minuten zuvor. Ich werde doch ein wenig nervös, was mag es so dringendes geben um neun Uhr fucking 30? Ich schreibe ihr: Was los? Da sie innerhalb von einer Minuten nicht antwortet, richte ich mich unter einem kleinen Ächzen  auf und rufe zurück.

Schwester: Jo!
Ich: Ja. (ich stöhne mich aus meinem letzten Rest Halbschlaf) Hi, was gibts?
Schwester: Wollte nur fragen, wann du nach Hause kommst.
Ich: Öhm, im Laufe des Tages irgendwann, habe noch was zu erledigen in der Stadt.
Schwester: Achso. Ich bin krank. 
Ich: Oh ok. Und ich schlafe noch.
Schwester: Was man? Du schläfst noch? Es ist halb zehn. Haste etwa gesoffen gestern?
Ich: Nein, ich wollte nur mal ausschlafen.
Schwester: Du blöde Kuh ey, du kannst immer ausschlafen.
Ich: Ok. Bis nachher dann.
Schwester: Bis dann.

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