10.11.2012

Poesie des Alltags ist, auf dem Fensterbrett im Bad sitzend, die nackten Füße in der Badewanne Halt suchend, das Fenster weit geöffnet, rauchend, und die bunten Lichter der Ampeln und Autos führen einen irren Tanz auf dem regennassen, schwarzen Asphalt auf, und man kann nicht sicher sein, ob das Frösteln auf den Armen vom Rausch des Weißweins, vom Nikotin, der Novemberkälte oder vielmehr von dem Moment selbst rührt. Die ratternde Straßenbahn, der leise Nieselregen, die quietschenden Reifen der Autos, sie vermischen sich zu einem urbanen Soundtrack des verregneten Samstagabends auf einer verschlafenen mittelstädtischen Kreuzung, mischen sich monoton mit dem Gefühl, das sich langsam und warm im Bauch ausbreitet. 

Poesie des Alltags ist oftmals schwer zu greifen, zu begreifen oder gar in Worte zu fassen, aber sie ist da, sie fühlt sich an, also ist sie real, man muss sie nur erkennen und in dem Moment spüren.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Schöne Wort. Erinnern mich sehr an Fabian Wolf:

http://youtu.be/mN2WMrMZMzU

Twittern