19.07.2012

darunter trage ich schwarz

Also ich denke, es sollte nicht so sein, wie es ist, schließlich bin ich doch ein Glückskind und sowas hört nicht einfach so auf oder will mir hier irgendwer etwa weiß machen, dass ich mich selbst anstrengen muss? Nicht, dass ich es nicht könnte, ich bin es schlicht nicht gewohnt, aber von nichts kommt nichts, so ist es doch oder? Wie macht man das? Wie beginnt man, plötzlich ein strebsamer Mensch zu werden mit Disziplin und dem ganzen Geradesitzen und für eine Sache einzustehen und zu kämpfen, wenn der Ausgang der Geschichte noch unsicherer als unsicher ist? Meditation? Unbequeme Sitzlehne? Sport? Den ersten Schritt zu machen, ist stets eine Überwindung, vor allem, wenn man nicht weiß, ob es der richtige Schritt in die richtige Richtung ist. Wer sagt schon, was richtig und was falsch ist? Vielleicht fühlt es sich auch am Anfang falsch an und wird dann richtig? Andersrum wäre blöd, das ist klar. Ich kann nicht in die Zukunft gucken, nur ausprobieren. Die Gelassenheit eines langohrigen Buddhas wünsche ich mir manchmal, aber ich habe keine langen Ohren und innerlich rumort es prinzipiell immer, Entspannung kommt nur durch Musik und eine Hand, die meine nimmt und sagt, so, jetzt schaffen wir das. Vertrauen ist gut, aber ein Blick in die Zukunft ist besser und ich meine, hier geht es ja auch um Geld und Geld, das braucht der Mensch zum Leben, einen Traum habe ich mir diese Woche erkauft, er war für meine Verhältnisse sehr teuer, aber bei Erhalt dessen, was denn da so teuer war, bin ich sehr glücklich. Na gut, ich sags, es ist ne neue super duper Kamera.
Manchmal kann 
man Glück 
eben kaufen 
außer in
Zwischenmenschlichenbeziehungenmitliebeundvertrauenundalldemganzenüberlebenswichtigenkrams. 

So ist das mit den Cowboys und Prinzessinnen, letztlich erobern sie sich ja doch gegenseitig und dann sagt keiner mehr, dass das nicht klappt, keiner, weil es ist doch das Wichtigste herrgottnochmal, das predige ich schon lange, aber ich bin nun wirklich kein Prediger. Es könnte alles so einfach sein, das muss nur erst im Kopf ankommen. Ich gehe jetzt einfach mal duschen und nach den paar Minuten unter dem angenehm temperierten Wasser, dass aus dem Duschkopf über meine Haare fließt und dem Wasser, das auf das Fenster prasselt und die Welt gerade so düster aussehen lässt, dann sieht die Welt sauberer aus, zumindest in meinem kleinen Universum, meinem Körper, Rest ist verdreckt, im übertragenden Sinn, dazu brauche ich metaphorisch einen Waschlappen, und nicht metaphorisch diesen Ausbildungsplatz, scheuern, bescheuert, das hat alles miteinander zu tun, mit Worten kann man zaubern, bitte, aber da war ja die Sache mit der Zukunft, die gute, die gute Zukunft, yeah und wir alle hocken uns hin und starren auf dieses schwarze Loch und wissen nicht, was kommt, die einen freuen sich, andere haben Angst, momentan habe ich Angst, ich erwähnte es bereits. Alles werde ich tun, damit es klappt, alles. Dazu brauche ich vielleicht nur Meditation, vielleicht ein bisschen Ritalin, eine harte Stuhllehne im Rücken und eine umarmende, wärmende Dusche. Und dann beende ich mein Studium, man das sitzt mir echt im Nacken, das lässt meine Haut fahl wirken, das lässt mich unglücklich wirken, nein, nicht nur wirken, sondern sein, das Wetter, gut, da hilft nicht mehr Meditation, sondern nur noch Sarkasmus und  Flugzeuge Richtung Süden oder Westen oder Osten, egal, aber man geht nur, wenn man es hier nicht mag, stimmt schon, der Mensch braucht eben die Sonne, um froh wie ein Floh zu sein, und dann ist das Studium vorbei. Nein, zur Zeit weint hier nicht mal das linke Auge. Ich bin ne romantische Träumerin und das werde ich auch bleiben. Und vielleicht ein Glückskind, zumindest ein Wunschkind.
Am Ende noch ein kleiner Reim von unserem Besten: 
Heinz Erhardt, weil er Recht hat auf so kluge Art und Weise.

Der Kabeljau

Das Meer ist weit, das Meer ist blau,
im Wasser schwimmt ein Kabeljau.
Da kömmt ein Hai von ungefähr,
ich glaub’ von links, ich weiß nicht mehr,
verschluckt den Fisch mit Haut und Haar,
das ist zwar traurig, aber wahr. 
Das Meer ist weit, das Meer ist blau,
im Wasser schwimmt kein Kabeljau.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Noch´n Gedicht:
Ich sehne mich nach einem Häuschen
in Bayern oder an der Spree,
ein Zimmer braucht es nur zu haben,
dazu ein Bad und ein W.C.
Im Zimmer würde ich notieren,
was ich beim Baden grad gedichtet,
und im W.C. würd' dann das Machwerk
von mir gleich hinterrücks vernichtet.

Lisa hat gesagt…

bravo erhardt!

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